Ergotherapie
Ergotherapie ist eine Therapieform, die sowohl im klinischen als auch im ambulanten Bereich eingesetzt werden kann. Sie wird vom Arzt (in der Regel vom Psychiater) verordnet und wird als Heilmittel von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Sie kann in unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlichen Zielen in allen Phasen einer psychischen Erkrankung und bei den meisten Krankheitsbildern angewendet werden, sowohl als Einzelbehandlung als auch als Gruppenbehandlung.
Ziel der Ergotherapie ist es, durch angepasste Betätigung den psychisch kranken Menschen zu stabilisieren und ihm zu größtmöglicher gesellschaftlichen Teilhabe zu verhelfen. Das kann sowohl lebenspraktische Kompetenzen betreffen als auch Kompetenzen zur beruflichen Eingliederung oder Wiedereingliederung.
Je nach Krankheitsbild und -ausprägung werden in der Ergotherapie unterschiedliche Methoden angewandt. Dabei steht das Tätigsein im Vordergrund, weniger das Ergebnis. Künstlerische und kreative Techniken werden oft eingesetzt, um die Ausdrucksfähigkeit zu fördern, Alltagsaktivitäten erhöhen die Alltagskompetenzen, Spiel und Sport sorgen für Ausgleich und fördern geistige Funktionen.
Typische Inhalte der Ergotherapie für psychisch Kranke sind:
- Schaffung einer vertrauensvollen Beziehung durch Vermittlung von Erfolgserlebnissen
- Anregung zu kreativem Tun durch die Vermittlung verschiedener künstlerischer und handwerklicher Techniken
- Betonung der Handlungsorientierung, in dem das gemeinsame Tun im Vordergrund steht
- Gruppenangebote, wie zum Beispiel Tanzgruppen oder Holzwerkgruppen
- Sozialtraining, zum Beispiel durch Spaziergänge in die Stadt, Aufenthalte in öffentlichen Räumen
- Koch- und Küchentraining
- Arbeitstherapie, wie z.B. in einer Holzwerkstatt
Vor Beginn einer Ergotherapie sollte darauf geachtet werden, dass die Ergotherapeutin bzw. der Ergotherapeut über Erfahrungen in der Behandlung von psychisch kranken Menschen verfügt. Für diesen Bereich qualifizierte Therapeuten sind leider nicht überall zu finden.